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> Zirkulare Polarisation: Die zirkulare Polarisation zur 3D-Erzeugung

Die zirkulare Polarisation ist etwas komplexer als die lineare Variante. Dafür bietet sie jedoch auch einen gewissen Vorteil gegenüber dieser. Die Komplexität erhält die zirkulare Polarisation dadurch, dass sie eigentlich aus zwei Filtervorgängen besteht. Zunächst wird das Licht linear polarisiert. Danach wird es mithilfe eines sogenannten Verzögerungsfilter kontinuierlich gedreht. Je nachdem, wie der Filter angeordnet wird, dreht sich das Licht linkslang oder rechtslang. Damit die Schwingungen sauber werden und das gewünschte Ergebnis erzielt wird, muss der Verzögerungsfilter im Winkel von 45° zu der linearen Polarisation ausgerichtet werden.

Anders als bei der linearen Polarisation genügt für dieses Verfahren ein Projektor. Mithilfe eines speziellen LCD-Elements, welches vor dem Objektiv positioniert wird, werden beide Bilder sehr schnell abwechselnd projiziert. Die Geschwindigkeit, in welcher die Ausstrahlung wechselt, erfolgt so schnell, dass es dem menschlichen Auge nicht auffällt und das Gesamtbild als Einheit wahrgenommen wird. Für jedes Auge wird anders polarisiertes Licht verwendet, eines nimmt die rechtsdrehenden Wellen wahr und das andere die linksdrehenden. Durch dazu passende Filter in den 3D-Brillen, erfolgt ein ähnlicher, nur fortschrittlicherer Effekt, wie auch beim Farbanaglyphen-Verfahren. Wie bei diesem, sorgen die in den Brillen integrierten Filter für eine Ausblendung des jeweils anderen Bildes. Das Ergebnis ist die Wahrnehmung von zwei verschiedenen Teilbildern, die erst im Kleinhirn zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden.

Vorteile und Anwendungsgebiete

Die Brille des Betrachters ist mit einer Kombination aus Verzögerungsplatte und Polarisationsfilter ausgestattet. Diese Zusammenstellung sorgt für den gewünschten Effekt. Durch die Brillengläser wird das zirkular polarisierte Licht wieder in lineares umgewandelt. Dank der abgewandelten Ausrichtung beider Verzögerungsplatten, wird zu jedem Auge nur das Licht durchgelassen, welches auch für dieses bestimmt wird. Diese physikalische Trennung behebt auch den Nachteil der linearen Polarisation, welcher als “Ghosting” bezeichnet wird. Somit wird das Bild trotz ruckartiger Bewegungen oder dem Neigen des Kopfes korrekt wahrgenommen.

Weiterhin positiv ist die hohe Bildwiederholungsrate, in der pro Sekunde 72 Bilder für jede Seite dargestellt werden. Dadurch wird ein angenehmes, flimmerfreies Bild erzeugt. Die zirkulare Polarisation wird vor allem unter dem Markennamen “RealD 3D” publiziert. Aber auch als “MasterImage 3D” wird es oft angeboten. Grundsätzlich wird dieselbe Technik verwendet, dennoch sind die Brillen nicht zwangsläufig mit der anderen Marke kompatibel. Neben der Tatsache, ob links- oder rechtsdrehend zirkuliertes Licht verwendet wird, muss auch der später wieder aufgeschlüsselte lineare Anteil kompatibel zu der Sichtfolie in der Brille sein. Auch die Ausrichtung spielt eine Rolle bei der Kompatibilität. Unterschiedliche Marken richten den linearen Anteil oft verschieden aus. Für die grundsätzliche Funktion kann die Ausrichtung für das linke und rechte Auge jedoch identisch sein, da das Licht anders als bei der linearen Polarisation durch die Zirkulation voneinander getrennt wird.