3D-Wissen: Alles zum Thema 3D

> Prismen-Effekt: Mit einfachen Prismen einen 3D-Effekt erzeugen

Während viele moderne 3D-Verfahren auf komplizierte physikalische Gesetzmäßigkeiten zurückgreifen, wurde in der Vergangenheit oft mit einfacheren Verfahren gearbeitet. Die Tatsache, dass Prismen Licht nicht nur brechen, sondern auch umleiten können, ist bereits sehr lange bekannt. Dieses Wissen wird auch seit einigen Jahren verwendet, um stereoskopische Effekte zu erzeugen. Es werden ebenfalls zwei verschiedene Bilder benötigt, die unterschiedlich angeordnet werden. Dank der Prismen, welche in der Brille verbaut wurden, ist es möglich, jedem Auge nur eines der Teilbilder zu präsentieren.

Funktion und Anwendung

Das Verfahren ist sehr schlicht und wird auch nicht mehr kommerziell genutzt. In den 1980er-Jahren war es jedoch nicht unüblich und mehrere Konzerne experimentierten mit diversen Prismen. Unter anderem wurde auch das sogenannte SSG1b (Stereo-Sichtgerät 1b) mit entsprechenden Prismen ausgestattet. Seit 1980 wurde dieses Betrachtungsgerät auch unter dem Namen “KMQ” verbreitet. Die Buchstaben stehen für die drei Physiker, welche mit den Möglichkeiten experimentierten und ein entsprechendes Sichtgerät vermarktet haben. Dieses Modell verwendete Prismen, welche das jeweilige Sichtfeld nach oben und unten verschoben haben.

Um den gewünschten Effekt zu erzeugen, ist es notwendig, die stereoskopischen Teilbilder im korrekten Abstand übereinander zu platzieren. Das obere Bild ist für das rechte und das untere für das linke Auge gedacht. Wegen der Oben-unten-Ausrichtung der Bilder prägte sich im englischen Sprachraum der Begriff “OverUnder” für diese Vorgehensweise. Die Gerätschaft wurde früher vor allem für Poster und Bücher verwendet. Hier kommt es Einfachheit und Farbtreue an, welche mit dem einfachen Hilfsmittel realisiert werden kann. Auch der Einsatz an Bildschirmen oder für Projektionen mit kleinem Publikum wurde die Prismen-Brille verwendet.

Nachteil für dieses Anwendungsgebiet ist jedoch die Einhaltung eines gewissen Abstandes zum Bild sowie die steife Haltung des Kopfes. Dieser durfte nicht geneigt werden und musste während der Vorführung in der Waagerechte bleiben. Andernfalls würde jedes Auge auch ein Stück des anderen Teilbildes wahrnehmen. Seit einiger Zeit wird die Technik in einem OpenSource-Projekt , mit Namen “openKMQ” bearbeitet und weiterentwickelt. Unter anderem wurden im Rahmen des Projekts Hilfsmittel zur Betrachtung von solchen Bildern auf modernen Geräten, wie Tablet-PCs erbaut. Ziel ist das Auflösen der aktuellen Einschränkungen, für den regulären Einsatz am Computer.