3D-Wissen: Alles zum Thema 3D

> Technicolor 3D als jüngstes Verfahren

Das Unternehmen Technicolor ist vielen aus der Anfangszeit der Filme bekannt. Der Konzern war der erste, welcher ein rentables und technisch-einwandfreies Farbfilm-Konzept eingeführt hatte und mit diesem rasch den Markt revolutionierte. Unter dem Markennamen wurden sehr viele entsprechende Wiedergabe- und Aufnahme-Verfahren entwickelt, welche in mehrere Prozesse aufgeteilt wurden. Zwischenzeitlich war das Unternehmen gänzlich verschwunden, da es im Jahr 1977 geschlossen und das Gelände in Hollywood verkauft wurde. Seit 2001 stellt das Unternehmen digitale Kino-Systeme zur Verfügung und 2003 wurde eine digitale Nachbearbeitungseinrichtung in New York eröffnet. Dem modernen Trend folgend hat das Unternehmen sich jedoch auch in die 3D-Branche eingearbeitet und eine eigene Technik für die Umsetzung im Kino kreiert.

Die Funktionsweise

Das Technicolor 3D-Verfahren ist das jüngste seiner Art. Interessant ist jedoch, dass bei dieser Technik auf die Anschaffung eines Digitalprojektors verzichtet werden kann. Genutzt werden können einfache Projektoren für 35-mm-Filme. Es ist die einzige Technik, die ohne einen entsprechend modernen Projektor auskommt und somit vor allem für kleine Kinos attraktiv erscheinen wird. Dennoch ist die Umsetzung relativ umständlich und insgesamt betrachtet mit viel Aufwand verbunden.

Wie bei jedem stereoskopischen Verfahren, wird auch hier für jedes Auge ein Bild benötigt. Diese werden während der Produktion untereinandergelegt und dann gestaucht auf den Film kopiert. Die beiden gestauchten Bilder nehmen denselben Platz wie ein herkömmliches mit zweidimensionalem Erscheinungsbild, ein. Dadurch wird Platz gespart und alte Techniken unterstützt. Mithilfe einer speziellen Linse, welche im Projektor montiert wird, werden die Bilder in der richtigen Größe ausgestrahlt. Gleichzeitig erfolgt eine zirkulare Polarisation des Lichtes, mit welcher der dreidimensionale Effekt erzeugt wird. Die Polarisation ist hierbei dieselbe wie beim MasterImage-System, weshalb eine Kompatibilität der Brillen existiert. Mit RealD-Brillen verhält es sich anders – in einigen Fällen funktioniert es, in anderen nicht.

Das Technicolor 3D-Verfahren bietet sehr viele Vorteile. Darunter ist vor allem die kostengünstige Anschaffung zu nennen. Allerdings sollte bedacht werden, dass zwar die alten Projektoren funktionieren, doch ebenfalls eine silberbeschichtete Leinwand benötigt wird. Denn auch Technicolor vertraut auf die zirkulare Polarisation des Lichtes. Wenn keine entsprechende Leinwand verwendet wird, dann wird das projizierte Bild nicht im gewünschten Zustand zurückgeworfen. Eine gewöhnliche, weiße Leinwand zerstört die Polarisation und würde das Bild dadurch ungleichmäßig hell erscheinen lassen. Weiterhin vorteilhaft sind die günstige Produktion der Brillen sowie die problemlose Verwendung von MasterImage-Produkten.